MP3 Lady P - Review to Cole Porter
The finest Cole Porter songs in tasteful arrangements, with great musicians
21 MP3 Songs in this album (73:34) !
Related styles: JAZZ: Jazz Vocals, JAZZ: Mainstream Jazz
People who are interested in Ella Fitzgerald Sarah Vaughan should consider this download.
Details:
JM-2010-2 (1996)
LADY "P" AND FRIENDS: "Review To Cole Porter"
the lady sings the most important C.P. songs, tastefully accompanied by her fine jazz combo! (feat. Christian Havel, Erwin Schmidt, Joschi Schneeberger)
Lady "P" alias for Ingrid Maria Wagner - the lady with the extraordinary voice -
worked out a very special and informative Cole Porter
programm with her musicians, the creme of the Austrian Jazz scene (a.o.
Christian Havel-g, Hans Salomon-sax & Erwin Schmidt-p).
The CD tells the story and offers a nice selection of songs of this genious, one
of the most creative people of the 20th century, a colourful personality, of
whom most people just know the name.
Rest in German:
LADY "P" AND FRIENDS wurde 1991 gegründet und konnte im Jahr 1995 und 1996 bereits mehrmals erfolgreich in der Öffentlichkeit auf sich aufmerksam machen.
Einerseits durch ihre Cole-Porter-Story, anderseits mit zwei erfolgreichen CD-Produktionen:
Review to Cole Porter und dem 1. jazzigen Weihnachtsalbum Made in Austria:
I Have Your Love For Christmas
Daraus entwickelte sich 1998 die Formation LADY "P“ WITH NEW CATS, die im Oktober 1998 ihre erste gemeinsame CD-Produktion präsentierte.
TOUCH MY SOUL - ein Album mit Blues, Funk, Duets und Ballades zum Mitsingen, Tanzen und Träumen.
Anläßlich des 10-jährigen Band-Jubiläums brachte die temperamentvolle Lady im November 2000 mit ihren Friends aus der gesamtem Musikerszene einen gelungenen Sampler heraus:
TEN YEARS ON THE BLOCK
Lady "P" - Ingrid Maria Wagner
Das „P“ der Lady hat mehrere Bedeutungen. Vorerst stand es für Porter, da Cole Porter einer ihrer Lieblings-Komposer ist. Einige Insider wissen, daß es auch Lady Prosenik bedeutet, denn ihr Schlagzeuger Karl Prosenik begleitet sie nicht nur musikalisch, sondern auch seit zwei Jahrzehnten durchs Leben. Viele nennen sie auch Lady „Power“. Besondere Dynamik, Tatendrang und Energie, jedoch auch enorme Wandlungsfähigkeit spiegeln sich in ihren ausdrucksstarken Interpretationen wieder. Egal ob Sie fetzige Blues, swingende Sinatra-Songs oder gefühlvolle Balladen singt, sie schafft es, das Publikum in ihren Bann zu ziehen.
Karl Prosenik - Schlagzeug
Durch seine rhythmische, swingende Musikauffassung entstanden früh die ersten Kontakte zu Friedrich Gulda, Carl Drewo, Fatty George und Dr. Roland Kovacs. Mit 24 Jahren trat er in die Fatty George Band ein. Daraus ergab sich die Zusammenarbeit mit Friedrich Guldas erstem Eurojazzorchester am Hamburger Funkhaus sowie mit dem Schweizer Heinz Biegler Quartett. Anfang der 80er Jahre diverse Engangements mit Joe Piscadelly, Normen Rosen, Frank Mantooth. Langjährige Zusammenarbeit mit Fatty George, Uzzi Förster, Heinz v. Hermann, Rudi Wilfer, Elly Wright u.v.a.
Prof. Hans Salomon - Saxophon, Arrangeur
Eine Legende der östereich. Jazz-Geschichte. Gründungsmitglied der Austrian Allstars, Leader der Vienna Big-Band-Machine, Mitglied der Johannes Fehring Big-Band, Mitglied des Orchesters der Vereinigten Bühnen Wien, Leader der Blue Note Big-Band, diverse eigene Formationen.
Zusammenarbeit u.a. mit Lionel Hampton, Louis Armstrong, Stan Getz, Astrud Gilberto, Ella Fitzgerald, Lou Rawls, Friedrich Guldas „European Jazz-Orchester, ORF Big-Band, Dexter Gordon, Newport International Band, Clark Terry, Art Farmer, Joe Zawinul, Phil Woods, Fatty George, Slide Hampton, Stephane Crapelli, Toots Thielemans, Sarah Vaughan, Marlena Shaw, Mel Lewis, Oscar Pettiford, Cannonball Adderley, J.J. Johnson, Ron Carter u.v.a.m.
Heribert Kohlich – Klavier
Ab dem 6. Lebensjahr klassiche Klavierausbildung, 1977!; 1. Preis beim Landesmusikwettbewerb „Jugend musiziert“, Studium der Musikwissenschaften. Hinwendung zum modernen Jazz. Vibraphon/Marimba-Studium. Abschluß Jazzklavier und Musikpädagogik jeweils mit Auszeichnung. Lehrauauftrag für elektr. Tasteninstrumente/Jazzklavier an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien sowie am Franz Schubert Konservatorium, Dozent bei Jazzseminaren im In- und Ausland.
Neben eigenen Projekten ist er mit sämtlichen Größen aus der in- und ausländischen Jazz-Szene zu hören u.a. Harry Allen, Butch Miles, Ken Peplowsky, George Masso, Spike Robinson, Lew Tabackin, Warren Vaché u.v.a.
Martin Treml - Kontrabaß
Ab dem 10. Lebensjahr klassische Klavierausbildung. Danach Studium bei Prof. Hansen und Heinrich Werkl. Sein Repertoire erstreckt sich vom New Orleans Jazz bis zum modernen Swing, wodurch er zu einem festen Bestandteil der österr. Jazzszene avancierte. Er begleitete zahlreiche internationale Stars wie z.B. Warren Vaché Lew Tabackin, Randy Sandke, Butch Miles, Red Holloway, Jim Galloway u.v.a.
Cole Porter
Biographische Hintergrundgeschichte zur
CD „Review to Cole Porter"
Eine Geschichte über einen genialen Menschen, einem der kreativsten Song-Schreiber unseres Jahrhunderts, eine schillernde Persönlichkeit über den Viele nicht mehr wissen als den Namen.
Viele kennen seinen Namen und Viele lieben seine Musik. Die Geschichte soll dazu beitragen auch über den Menschen etwas zu erfahren und somit sein Schaffen unter neuen Aspekten zu betrachten.
Cole Porter unterschied sich völlig von sämtlichen anderen Musikern sowie Komponisten der damaligen Zeit.
Reich geboren, noch reicher verheiratet, vermehrte er sein Vermögen zu Lebzeiten um ein Vielfaches mit seiner über alles geliebten Musik.
Generell sagt man, dass künstlerische Kreativität größtenteils in Armut und unter extremen Lebensbedingungen entsteht. Doch Porter benutzte seinen Status quo in der Gesellschaft, um ihn mit Witz und einem gewissen Zynismus in seine Werke zu integrieren.
Eitel, lebenslustig und genusssüchtig zeigte er sich in der Öffentlichkeit. Seine jugendliche Ausstrahlung behielt er sich bis ins Alter. Darum gab er sich auch gerne jünger, als er tatsächlich war. Der Ruf des Lebensmanns, Playboys und Abenteurers eilte ihm stets voraus. Er lebte nie längere Zeit an einem Ort, er bereiste steht die ganze Welt. Egal ob in Afrika, Australien, den arabischen Ländern oder Europa, überall war er zu Hause und überall zählte er einen großen Freundeskreis.
Natürlich beklagte er sich auch immer wieder darüber, wie anstrengend das Leben eines Millionärs sei. Die ständigen Verabredungen, Feten, die lästigen Pflichten gegenüber der Gesellschaft nervten ihn von Zeit zu Zeit ernorm. Zu diesem Thema schrieb er 1920 sogar einen Song mit dem Titel „Poor Young Millionaire“.
Cole Porter besaß zwei Seelen – den Kommerziahlist sowie den Genius, den Sonny Boy sowie den unermüdlichen Komponisten, der seinen Seelenfrieden in der Musik findet. Durch die beiden Ichs wurde natürlich auch sein ganzes Leben zwischen diesen beiden Welten hin und hergerissen.
Wir möchten mit dieser Geschichte genau diese beiden Extreme zeigen, mit denen er unvergessliche Melodien mit ausdrucksstarken Texten nur so aus dem Ärmel schüttelte. Seine Werke sind vielleicht mit einem Cocktail zu vergleichen, hochgeistige Bestandteile, jedoch leicht im Geschmack. Dadurch gelang es ihm auch, eine breite Publikumsschicht über Jahrzehnte zu begeistern. Uns bleibt es nun überlassen, wie wir ihnen heute sehen möchten. Auf jeden Fall bieten seine Kompositionen den Musikern der heutigen Zeit genügend Raum, um sie modern und zeitgenössisch zu interpretieren, sie lassen sich in die verschiedensten Stile und Rhythmen verpacken, ohne jedoch den ursprünglichen Charme zu verlieren. Wir Musiker verehren ihn.
Und nun zu seinem Werdegang.
Cole Porter wurde am 9. Juni 1891 in Indiana geboren. Von seiner Mutter musikalisch gefördert, erhielt er bereits als Kleinkind Klavier- und Violinunterricht. Schon mit 6 Jahren beschloss er, Musiker zu werden. Sehr zum Leidwesen seines Großvaters, der für ihn die Laufbahn eines erfolgreichen Rechtsanwaltes vorgesehen hatte. Immer wieder erklärte er dem kleinen Cole, dass Musiker kein Beruf ist. In einer Gesellschaft, wo Champagner, Hummer, Austern und Kaviar selbstverständlich sind, wird über ein halbseidenes Lotterleben eben die Nase gerümpft.
Das Alles beeindruckte Cole natürlich überhaupt nicht, denn ein ausschließliches Leben zwischen Prinzessinnen, Comtessen und Earls war ihm bereits in jungen Jahren zu langweilig und auf keinen Fall der Sinn seines Lebens.
Mit 9 bzw. 11 Jahren schrieb er seine ersten Instrumental-Kompositionen, die seine Mutter mit enormen Stolz in der Brust von einem berühmten Verleger veröffentlichen ließ.
Somit war der erste Grundstein gelegt, doch der Ehrgeizling Porter wollte natürlich mehr erreichen.
Sein Vater begeisterte sich für romantische Poesie des 19. Jahrhunderts. Dadurch entdeckte Cole Porter seinen Spaß am Texten – für ihm war es ein Spiel mit den Worten. Dieses anfängliche Hobby perfektionierte er später am College.
Porter besuchte natürlich nur die besten Schulen – die Worcester Academy sowie die Yale University. Sehr zur Freude seiner Studienkollegen, die bereits eigene Studentenbands hatten.
Porter komponierte zu dieser Zeit so viel, dass für sämtliche Bands immer ausreichend Musikmaterial vorhanden war. Es gab keine Football- oder Rallye-Veranstaltung, wo nicht seine Melodien gespielt wurden.
Später folgte er dem Wunsch des Großvaters und ging nach Harvard und JUS zu studieren.
Der guter Vorsatz hielt jedoch nicht sehr lange und die Musikerseele in ihm siegte wieder. Nach einem Jahr wechselte er auf die School of Musik of Harvard und begann ganze Bühnenshows zu schreiben.
1916 war es dann soweit. Endlich wurde eine Show von ihm am Broadway aufgeführt.
„See America first“. Das Stück schaffte leider den geplanten Durchbruch nicht. Nach 15 Aufführungen wurde es wieder abgesetzt. Die Enttäuschung war für Porter so groß, dass er Amerika den Rücken kehrte, nach Paris ging und in die franz. Fremdenlegion eintrat, mit der in Afrika eingesetzt wurde.
Nach dem ersten Weltkrieg kehrte er nach Paris zurück. Musik war wieder „IN“. Er ließ sich am Pariser Konservatorium einschreiben und studiertre Kontrapunkt und Harmonielehre, Komposition und Orchesterleitung. Er machten am klassischen Sektor enorme Fortschritte, doch merkte er nach einiger Zeit, dass seine Liebe und vor allem seine Stärke die „Populärmusik“ ist.
1919 nahm Raymond Hitchcock einige Porter-Songs in seine berühmte Jahres-Revue „Hitchy-Koo. Darunter war auch sein erster Hit „An old fashioned garden“.
Im gleichen Jahr heiratet er Linda Lee Thomas – in den Augen vieler Medien die schönste Frau der Welt. Die optimale Lebenspartnerin für Porter – beide extrem reich, exzessiv, lebenshungrig und verschwenderisch. Ihre luxuriösen Parties in der High Society wurden zur Legende.
In der Zeit komponierte Porter wieder sehr viel, da er auf seinen Feten stets selbst für die Unterhaltung seiner Gäste sorgte und laufend mit neuen Werken beeindrucken wollte.
Im Alter von 36 Jahren trat dann endlich die Wende in seiner Karriere ein. https://www.tradebit.com Goetz suchte einen Komponisten, der leichte, beschwingte Musik mit Jazz-Charakter schreiben konnte. Irvin Berlin empfahl ihm Porter, der von Goetz dann den Auftrag erhielt, die Musik zu der Revue „Paris“ zu schreiben.
Die Uraufführung war 1928 in New York.
Die Show erhielt grandiose Kritiken und verschaffte Porter die langersehnte Anerkennung in der Musikbranche.
Vom Erfolgt beflügelt, folgten 1929 gleich zwei Erfolgs-Revuen „Wake up and dream“ aus der die erste Nummer unserer CD stammt. What Is This Thing Called Love.
Und die zweite Show dieses Jahres war “Fifty Million Frenchman”.
Daraus: You Do Something To Me
1930 schrieb Cole Porter “The New Yorkers” – die Skandalproduktion schlechthin.
Eine Nummer daraus ließ die versnobte, ehrenwerte Gesellschaft sowie die Medien Amok laufen. Ein Artikel der Herald Tribune erreichte letztendlich generelles Spielverbot – sogar die Plattenaufnahmen mussten von Markt genommen werden.
Der Produzent versuchte zu retten, was noch zu retten ist und verlegte den Schauplatz der skandalösen Szene nach Harlem in den Cotton Club. Die Interpretin des folgenden Songs musste natürlich auch eine Schwarze sein. „Love For Sale“
Dass seine darauffolgende Werke nicht veröffentlicht wurden, braucht man, glaube ich, nicht besonders erwähnen. Cole Porter stand auf der sogenannten „Schwarzen Liste“
Erst 1932 gelangt ihm wieder ein Welterfolgt mit „Gay Divorse“.
Daraus wurde eine Nummer zu Hit des Jahres. Er führte über geraume Zeit die Hitlisten von New York, Chicago und LA. Dieser Song brachte nicht nur Cole Porter Ruhm, auch Frank Sinatra gelangt mit diesem Song der große Durchbruch. „Night And Day”.
Unter dem gleichen Titel wurde 1945 Porters Biographie mit Gary Grant in der Hauptrolle verfilmt.
1933 zog es Porter wieder in die Weltgeschichte hinaus. Diesmal nach Österreich. Eine Donau-Tour zur Zeit der Marillenblüte. Er fuhr mit dem Faltboot die ganze Donau auf- und abwärts.
Unter anderen machte er auch Station in Melk und erfrischte sich im Hotel zum Goldenen Ochsen. Bei meinen Recherchen fiel mir eine Rechnung vom 18.7.1933 in die Hände mit folgender Konsumation: 2 Kalbsgulasch mit Nudln, 20 Sport (die begehrteste Zigarette der damaligen Zeit) Pfeifenstierer, Spielkarten gefolgt von einigen Bieren und Slibowitz, Ansichtskarten und Marken.
Da er diese Rechnung als Andenken behalten hat, hat er sich in Melk offensichtlich äußerst wohl gefühlt.
Aufgrund unserer Geschichte hat die Stadtgemeinde Melk hat in Zusammenarbeit mit dem „Goldenen Ochsen“ eine Gedenktafel errichtet.
In diesem Jahr entstand „Nymph Errant“ – ein Musical, das nur in London lief.
An dieser Stelle sei erwähnt, dass Porter stets seine Erlebnisse, persönlichen Gefühle und Eindrücke auf seinen zahlreichen Reisen in seine kommenden Werke einfließen ließ.
Seinen kreativsten Höhepunkt erreicht er 1934 mit „Anything goes“. Daraus gingen gleich mehrere Songs in die Musikgeschichte ein. Eine Ballade daraus, die sehr selten interpretiert wurde. „All Through The Night”.
Und nun der Popular-Song daraus. „I Get a Kick Out Of You”.
Im selben Jahr erarbeitete er noch die Musik für einen Film für FOX “Addios Argentinia”, der letztendlich nicht produziert wurde. Die kommende Nummer wurde erst 10 Jahre später im Film „Hollywood Canteen“ eingesetzt und durch die Andrew Sisters bekannt.
„Dont Fence Me In“
Nach dem grandiosen Erfolgt des Jahre 1934 gönnte er sich wieder eine 6-monatige Reise. Einen Segel-Törn mit Freunden zu den Fidschi-Inseln. Auf dieser Reise entstand die Show „Jubilee“. it dieser Show zeigte er wieder ganz deutlich seine zwei Seelen, den Kommerziahlist mit „Begin the Beguine“ und dem folgenden Song – der von sämtlichen Jazz-Musikern der gesamten Erde gerne interpretiert wurde. „Just One of Those Things”.
Nach einem längeren Aufenthalt auf den Bermudas ging Porter Ende 1935 nach Hollywood, um an einem Filmmusical zu arbeiten.
„Born to Dance“, dieser Film wird immer wieder gerne auf 3 SAT ausgestrahlt..
Die folgende Nummer sang im Film James Stewart mit einem Wald voller Geigen am Abend im Mondlicht.
Wir haben kein Mondlicht, keinen Wald – auch spielt in unserer Band niemand Geige, darum ändern wir diese Nummer etwas ab. „Easy to Love”.
Eine berühmt Sinatra-Nummer stammt auch daraus. „I´ve Got You”.
Viele von Ihnen werden sich nun sicherlich sagen: Porter hat zu den glücklichsten Menschen der Welt gezählt. Millionenschwer, eine schöne Frau, Reisen rund um den ganzen Erdball und Erfolg mit seiner geliebten Arbeit. Das grenzenlose Glück.
Das ist sicher richtig. Doch vielleicht hat er zu ausgiebig gelebt, zu sehr alles genossen und somit seinen persönlichen Glücks-Topf bis Ende 1936 leergeschöpft.
1937 wurde für ihn zum Schicksalsjahr.
Nelsen Eddy beauftragte ihn, die Musik zu dem Filmmusical „Rosalie“ zu schreiben. Die Vorgabe war, dass der Titelsong ein Schlager wird. Ehrgeizig wie er war, arbeitete er an dieser speziellen Nummer wie besessen, schrieb eine Version nach der anderen. Erst mit Rosalie Nr. 6 war er vollauf zufrieden, er war richtig stolz auf sie und hat sie abgöttisch geliebt.
Er spielte dem Produzenten sämtliche Songs der Musicals vor. Am Ende sagte dieser zu ihm:
„Großartig Ihre Songs, alle, außer Rosalie. Was soll ich mit dem. Sie wissen doch worum es geht. Das Lied ist zu anspruchsvoll. Vergessen Sie nicht für wen Sie schreiben und liefern sie mir einen guten einfachen Schlager“.
Das war ein Schlag mitten ins Gesicht. Porter hat ab diesem Zeitpunkt gelernt, dass es leider viele Menschen und somit auch Produzenten gibt, die für gehobene Unterhaltungsmusik nichts übrig haben. Hasserfüllt schrieb einer eine banale Version Nr. 7 (jedem das, das ihm gebührt) und verwünschte im Stillen die „Zickengesellschaft“.
Obwohl die banale Version 6 Monate später ein Hit wurde, konnte sich Porte nie über diesen Erfolgt freuen, er hasste diesen Titel sein ganzes Leben lang. Für viele Menschen unverständlich. Wie kann man als Komponist seinen eigenen Song hassen, der eine halbe Million mal verkauft wurde? Seine Seele sagte ihm immer wieder, dass dieser Song weit unter seinem Niveau ist und natürlich auch, dass er sich prostituieren musste.
Rosalie Nr. 7 – der Millionenhit – den habe ich nie gehört, seine geliebte Version hätte ich gerne gehört. Doch my favorite Song aus Rosalie ist „In The Still Of The Night”.
Der wirkliche Schicksalsschlag folgte gleich postwendend. Bei einem Reitausflug. Sein nervöses Pferd scheute, bäumte sich auf und stürzte. Porter konnte sich nicht mehr aus den Steigbügeln befreien. Das verletzte Tier versuchte verzweifelt aufzustehen und zertrümmerte dabei dem unter ihm liegenden Porter beide Beine.
Erst nach Stunden kam Hilfe und um die Schmerzen zu ertragen begann er zu komponieren.
Die folgenden Jahre waren ein täglicher Kampf mit Schmerzen. Über 30 Operationen musste er über sich ergehen lassen. Die Ärzte konnten dadurch ein Bein retten. Das zweite wurde nach Jahren amputiert.
Diesen Schicksalsschlag konnte er am besten mit seiner Arbeit, seiner geliebten Musik, verkraften, in die er sich bereits kurz nach dem Unfall stürzte.
Ein halbes Jahr später erschien bereits eine neue Show „You´ll never know“; sehr zum Erstaunen der Öffentlichkeit. Bei einem Interview erklärte er dazu lediglich „Als ich hilflos unter dem Pferd lagt, musste ich die Schmerzen und die Zeit totschlagen bis jemand kam, um mich zu befreien. Das gelangt mir am besten mit komponieren. Als Hilfe eintraf, war der erste Song dieser Show fertig“. „At long last Love“. Davon gibt es übrigens eine wunschschöne Aufnahme von Julie London mit dem Bud Shank-Quintett.
Im selben Jahr war Porter gleich noch einmal erfolgreich „Leave It To Me“. Daraus für Sie die folgende Ballade. Für mich eine seiner eindruckvollsten Nummern. „Get Out Of Town”.
Sein kreativsten Jahrzehnt beendete er mit der Musik zu dem Film “The Broadway Melody Of 1940“, der über ein Jahr für die Produktion brauchte. Daraus eine weitere Lieblingskomposition von mir. „I Concentrate On You”.
Während des zweiten Weltkriegs schrieb er wieder wie am Fließband . Jedes Jahr 1 bis 2 Revuen – das Volk und die Jungs an der Front mussten unterhalten werden. Es ist soviel, dass man nicht alles nennen kann. Ein berühmter Jazz-Standard aus „Something To Shout About“
“You´d Be So Nice To Come Home To”.
Der folgende Song war auch ein Schlager im Jahre 1944. „I Love You“.
Im selben Jahr erschien „Seven lively Arts“ eine Show mit Benny Goodman und seinem Ensemble. Daraus eine Ballade, die ebenfalls in die Jazz-Geschichte einging.
„Everytime We Say Goodby“.
Am 30.12.1948 war im New Century Theater die Premiere zu “Kiss me Kate” mit Gene Kelly und Judy Garland, in den Augen Vieler Porters Meisterwerk. Vom Erfolg her war es das bestimmt. Spieldauer 1077 Vorstellungen. 1953 wurde dieses Musical dann verfilmt.
Daraus „So In Love“.
Seinen zweitgrößten Bühnenerfolgt landete er 1953 mit “Can-Can” eine nostalgische Darstellung von Paris. In alle Shows verpackte Cole Porter anspruchsvolle und kommerzielle Kompositionen. Auch in Can-Can. Nun der gute, alt-bekannte Standard “It´s All Right With Me“. Nun der Commercial Song daraus. „I Love Paris“.
Seine musikalische Biographie beenden wir mit seiner bestimmt kommerziellsten und meistbeliebtesten Komposition Ein schöner Schnulzensong aus einem schönen Schnulzenfilm, den jeder kennt, da er fast jedes Jahr zu Weihnachten im Fernsehen ausgestrahlt wird. Ein Film mit Staraufgebot. Louis Armstrong, Frank Sinatra, Bing Crosby und Grace Kelly
Sicher wissen Sie bereits, was nun folgt. Ein Walzer. „True Love“.
Les Girl im Jahr 1957 war der letzte Film, bei dem Porter mitarbeitete,
1958 wechselte er noch kurz in ein für ihn neues Gebiet. Für CBS-Television schrieb er die DuPont-Show "Alladin“ mit seiner allerletzten Komposition „ Wouldnt it be fun“ .... to be nearly anyone und endete diesen Song mit den Worten exept me, mixed up me.
Sein Lebenswerk war damit beendet.
In den nächsten Jahren verschlechtere sich seine Gesundheit zunehmend.
Porter starb am 15 Oktober 1964
Er schied aus dieser Welt, doch er hinterließ uns ein gewaltiges Erbe von über 900 Songs. Viele davon wurden ein Hit, andere wiederum nie veröffentlicht. Da er seiner Zeit irgendwie voraus war, könnte ich mir vorstellen, dass unter den zahlreichen „unused“ vielleicht ein Hit der Jetztzeit versteckt ist.
Darum machen wir uns wieder an die Arbeit, auf die Suche.
Wir würden uns freuen, wenn wir mit diesem Programm auch Ihre Liebe zu diesem Meister der Unterhaltungsmusik wecken konnten, damit er seinen Platz in der Musikgeschichte erhält, der ihm zusteht.
Dear Cole
„Thank you for the music und keep swinging wherever you are”