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MP3 Vienna Project - Nightline
9 MP3 Songs
JAZZ: Jazz Fusion, JAZZ: Smooth Jazz
Details:
Grown up fusionjazz, tasty arranged and played by hi-end musicians around bass and guitar player Werner Feldgrill! (with Oliver Kent, Thomas Kugi, Heimo Wiederhofer)
Es ist einer jener schwülen Sommertage in Wien. Wo sonst der Wind weht und meine Krawatte tanzen lässt – sie hängt heute lustlos und schlapp von meinem Hals – steht die Luft. Ich und die Stadt, wir atmen schwer. Am Ende eines beschissenen Arbeitstages glühen die Häuserschluchten erbarmungslos nach. Ich flüchte mich in die nächste Bar und bestelle einen Drink, einen harten versteht sich. Der Barkeeper legt eine CD ein. „Weekend im b.m.“ (6:30) – Das Wochenende ist noch fern, aber ich träume jetzt schon davon. „Deuce“ (6:25) – Den ersten Drink habe ich mit einem Zug zu Geschichte gemacht. Der kleine Dicke, der fast zeitgleich mit mir das Lokal betreten hat, arbeitet schon an seinem zweiten Bier. Ich zeige auf mein leeres Glas und werde gleich verstanden. Ich bin stolz auf mich. So einfach kann das Leben sein! „Déjà vu“ (6:25) – Soll ich die blonde Puppe nun ansprechen? Heimo Wiederhofer unterstützt mich schlagkräftig. Der Schmäh ist so alt, dass er schon wieder gut ist. Doch die langen roten Fingernägel machen mir Angst. Ich lasse es bleiben. Lausche lieber der Musik. „Ha ha ha ha kita“ (8:03): Oliver Kent lässt ein Solo aus dem Fender Rhodes perlen. Benson´sche Saitenklänge von Werner Feldgrill, der sonst eher für die Grundtöne sorgt. Smooth as smooth can be! „Christine“ (6:51) – Ich kannte mal eine, die mochte ich nicht. Aber die hier ist anders. Mein Saxofon-Landsmann Thomas Kugi stellt sie mir vor. Sie ist einfach süß. Alex Feldgrill unterlegt sie mit Synth-Streichern. Was für ein zartes, fragiles Wesen! „Sustomatix in blue“ (5:47) – Jazz, der bringt mich auf andere Gedanken. Ein schneller Whisky geht noch. „Vienna nightline“ (7:03) – Latin paßt durchaus nach Wien. Ich bestelle einen Caipirinha. Muss es zweimal aussprechen, ehe der Barkeeper mich versteht. Ziemlich uncool. Ich mache das ganze mit einer Cohiba Robusto wieder wett. „Different things“ (7:40) – Sie meinen damit sicher die Liebe und dieses ganze Zeug. Das trifft mich jetzt natürlich besonders hart, wo ich so alleine hier an der Bar kauere. Eine Träne könnte ich schon aus meinem rechten Auge drücken, wenn ich wollte. Aber wen würde ich damit schon beeindrucken? „Song for my parents“ (5:21) – Die Stimmung ändert sich nicht. Werner Feldgrill soliert sanft auf seinem E-Baß. Ein kurzes Glücksgefühl kommt auf. Die Meinen leben noch. Es ist Zeit nach Hause zu gehen. Ich wanke aus dem Lokal. Die Zigarre hängt lässig aus meinem rechten Mundwinkel. Hätte fast vergessen zu bezahlen. Wer denkt bei dieser Musik schon an so profane Dinge? Die Blonde schenkt mir zum Abschied noch ein Lächeln. Der Tag hat nun doch ein angenehmes Ende gefunden! esox
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